Wer an Lycra denkt, denkt an hautenge Leggings, Gymnastikhosen aus den 80igern und an enge Skinny Jeans, die den Körper umspielen und ihm Kontur geben. Nur wenige Menschen aber wissen, dass es sich bei dem Material um eine chemisch hergestellte Faser handelt, die erst in den 50iger Jahren erfunden wurde. Vorher gab es sie schlichtweg nicht.
Die enganliegende, elastische und hochflexible Faser überzeugt bis heute Menschen auf der ganzen Welt. Der Chemiker Joseph Shivers entwarf sie nach langer Forschung für ein US-Unternehmen. Heute ist Lycra besser bekannt unter dem Namen Elasthan. Elasthan fasst nämlich alle hochflexiblen, elastischen Stoffe zusammen, die chemisch hergestellt werden. Lycra ist nur der Markenname von DuPont, dem Unternehmen, das die Faser zum ersten Mal herstellte.
Wichtig zu wissen ist aber auch, dass die Faser nicht alleine für sich stehen kann. Sie braucht Faser- Freunde, die ihr zur Seite stehen, damit sie sich voll ausleben kann. Alleine wäre sie nämlich wie Gummi und für Kleidung keinesfalls geeignet. In Kombination mit Naturfasern wie Baumwolle oder Viskose kann sie aber zu Hochform auflaufen. So überzeugt sie dann mit einem hohen Tragekomfort, viel Elastizität und Bequemlichkeit.
Das Material kann dann bis auf das siebenfach seiner ursprünglichen Länge gedehnt werden und bleibt dabei elastisch, zieht sich also wieder zurück. Das macht die Faser zum perfekten Freund, wenn ihr Sport macht oder anderweitig Bewegungsfreiheit benötigt. Überall dort, wo Kleidung eng anliegen muss oder die Bewegungsfreiheit garantiert sein muss, findet Lycra ihren Einsatz. Heute werfen wir einen Blick auf die Eigenschaften des Materials, verraten euch, wofür es verwendet wird und wie ihr es richtig pflegt, damit ihr lange Freude daran habt.
Was ist Lycra?
Lycra ist ein Eigenname des Erfinders Joseph Shivers, der in den 50iger Jahren das Material für das Unternehmen DuPont erfand. Heute gehört der Name und die Herstellung INVISTA. Auch wenn Lycra zum ersten Mal von Joseph Shivers hergestellt wurde, ist es nichts anderes als die Faser Elasthan, die es mittlerweile in vielen verschiedenen Variationen auf dem Markt zu finden gibt.Andere Unternehmen zogen nach und brachten ihre eigenen elastischen Fasern auf den Markt.
Sie alle werden heute zusammengefasst unter dem Namen Elasthan . Elasthan besteht aus Polyethylenglykol und Polyurethan. Da die Kombination aus den zwei verschiedenen Material recht steif und stabil ist, muss ein anderes, weiches Material, etwa Baumwolle hinzugemischt werden.
Die Faser ist eine Kunstfaser, also 100% chemisch hergestellt. Sie hat keinen natürlichen Ursprung. Dadurch kann sich Elasthan bis zu 700% von seiner Ausgangslänge dehnen. Kein anderer Stoff schafft das.
Welche Eigenschaften hat das Material?
Lycra ist ein pflegeleichter Begleiter für den Alltag, der lange hält, wenn ihr ihn so pflegt, wie er es braucht. Dann ist das Material knitterfrei, schnell trocknend, weich und leicht. Darüber hinaus kann es mit Formstabilität punkten. Es gerät nicht aus der Form, auch wenn es über 700% gedehnt wird. Dabei ist es stärker als Gummi und haltbarer noch dazu, weil es bei Hitze nicht anfängt zu bröseln.
Wer etwas mit dieser Faser herstellt, kann sich darüber freuen, dass sie eine lange Farbintensität hält. Sie kann beliebig gefärbt werden und hält die Farbe sehr lange. Außerdem hat die Elasthan Faser keine Probleme mit Pilling, da es gar nicht dazu kommen kann. Damit unterscheidet sie sich von anderen Fasern, die filzen können. Zudem lädt sie sich nicht statisch auf, ihr könnt also keine gewischt bekommen und müsst nicht mit abstehenden Haaren kämpfen.
Allerdings solltet ihr immer auf das Pflegeetikett achten, denn die Beimischung zum Elasthan ist auch wichtig. Wenn hier ein eher problematisches Material gewählt wurde, ist der Umgang mit Elasthan als Beimischung gar nicht so einfach. Das, was auf dem Etikett steht, sollte immer befolgt werden, damit ihr lange Freude an eurem Material habt. Auch solltet ihr immer darauf verzichten, einen Weichspüler zu benutzen.
Wie wird Lycra Stoff hergestellt?
Das Material ist eine Erfindung des Chemikers Joseph Shivers. Er wollte Stoffe dehnbar und elastisch machen. Die meisten Materialien haben diese Eigenschaften nämlich nicht von Natur aus. Er forschte lange, bis er in den 50iger Jahren beim US- Chemiekonzern DuPont in Virginia ein neues Material erfand.
Er entwickelte eine Vorrichtung, mit der er eine neue, hoch elastische Faser aus einer Mischung von Polyester und Polyurethan herstellte. Sie wurde bekannt unter dem Namen Fibre K. Fibre K konnte auf seine dreifache Länge gedehnt werden, dank eines Anteils von 85% Polyurethan.
Komplettes Lycra, das Material also ohne Beimischung von anderen Materialien. Erinnert übrigens eher an Gummi. Es ist unbequem, lässt einen Schwitzen und funktioniert ähnlich wie Latex. Erst mit der Zusammenmischung von anderen Fasern wie Polyamid oder Polyester entsteht ein bequemes, tragbares Material. Je nachdem, wie viel Dehnung gewünscht ist, ist der Anteil an Elasthan höher oder niedriger.
Drei Jahre später, 1962, bekam die Faser dann einen neuen Namen: Lycra. Es war leichter auszusprechen und leichter zu merken. Die Vermarktung lief mit diesem neuen Namen ebenfalls besser. Das Material verbreitete sich schnell auf der ganzen Welt. Alle waren begeistert davon.
Andere Unternehmen wurden auf das neue Material aufmerksam und versuchten auch ebenfalls ein ähnliches Material zu erstellen. Sie entwickelten ähnliche Stoffe und brachten sie auf den Markt mit unterschiedlichen Namen.
Elasthan wird immer künstlich hergestellt. In Industrieanlagen wird das Material mit Hilfe des Trockenspinnverfahrens produziert. Verschiedene chemische Prozesse spielen ineinander. Daraus entsteht eine dünnflüssige Spinnfaser, die in Stränge verwandelt wird. Danach werden diese erhitzt und mit Stickstoff versehen. So wird die Faser langlebig und belastbar. Anschließend werden sie auf dicken Ballen aufgerollt, denn die Fasern können endlos lang hergestellt werden.
Welche Vorteile bietet euch Lycra?
Die Liste der Vorteile der Faser ist unendlich lang. Abgesehen davon, dass sie so dehnbar wie Gummi, aber nicht so brüchig ist, hat sie eine hohe Festigkeit, ist robust und wird nicht schnell porös. Anders als andere Materialien überzeugt sie mit Farbkraft, Elastizität und Formbeständigkeit. Lycra kann sich in alle Richtungen ausdehnen und wieder zurückziehen, ohne dass die Faser darunter leidet und das über 700% von ihrer Ausgangslänge.
Elasthan lässt sich zudem sehr gut mit anderen Stoffen mischen. So gibt es Verbindungen mit Baumwolle, Polyamid, Polyester und auch anderen Materialien, die ihre besonderen Trageeigenschaften miteinander vermischen und so zum absoluten Highlight im Mode- Bereich werden.
Das feine, leichte Material überzeugt vor allem bei Sportbekleidung, da es eine geringe Feuchtigkeitsaufnahme hat, im Regen schnell trocknet und den Schweiß nach außen transportiert. Dabei ist es pflegeleicht, einfach einzufärben und hat keine statische Aufladung. Zudem liegt die glatte Oberfläche weich auf der Haut und scheuert nicht.
Auch der Umweltanspruch ist bei Elasthan gut. Baumwolle beispielsweise zieht unendlich große Mengen an Wasser, die bei der Produktion benötigt werden. Auch werden die Böden ausgelaugt, auf denen Baumwolle angepflanzt wird. Da Elasthan aber eine chemische Faser ist, braucht sie weder Anbau noch große Mengen Wasser.
Geplant ist von vielen Herstellern außerdem ein geschlossenes Kreislaufsystem, bei dem die Rückgabe von benutzter Kleidung wieder für die Produktion von neuem Elasthan verwendet wird. Dazu muss es nämlich nur eingeschmolzen werden. Anschließend kann man daraus wieder eine neue Faser spinnen.
Die Vorteile noch einmal kurz zusammengefasst:
- Positiver Umweltaspekt (wenig Wasserverbrauch, keine ausgelaugten Böden)
- Dehnbar und elastisch
- behält die Form bei
- Besonders fein und leicht
- Reißfest
- Sehr pflegeleicht
- Glatte Oberfläche
- Geringe Feuchtigkeitsaufnahme
- Keine statische Aufladung
- Leicht einzufärben
Hat der Lycra Stoff auch Nachteile?
Auch wenn die Faser unheimlich viele positive Eigenschaften hat, gibt es auch immer eine Kehrseite der Medaille. So kann zu viel Elasthan in einem Kleidungsstück dafür sorgen, dass es wieder aus der Form gerät und noch dazu unbequem ist. Das liegt daran, dass die anderen Stoffe wie Baumwolle oder Viskose prozentual weniger werden, wenn mehr Elasthan vorhanden ist.
Da wir aber wissen, dass Elasthan wie Gummi ist, könnt ihr auf einmal in dem Material schwitzen. Bei viel Schweiß klebt das Kleidungsstück an der Haut und lädt sich statisch auf. Außerdem kann es dann auch stark riechen. Fasern mit zu viel Elasthan- Anteil sind nämlich nicht mehr atmungsaktiv und haben ein unangenehmes Hautgefühl.
Die Nachteil noch einmal kurz zusammengefasst:
- bei zu viel Elasthan wird das Kleidungsstück
- unbequem
- statisch aufgeladen
- nicht mehr atmungsaktiv
- riecht unangenehm
- unangenehmes Tragegefühl
All dies geschieht aber nur, wenn zu viel Elasthan beigemischt wurde. Ihr solltet also immer darauf achten, nie Kleidungsstücke mit zu viel Elasthan zu kaufen.
In welchen Klamotten findet man Lycra?
Elasthan kommt überall dort zum Einsatz, wo die Kleidung eng anliegen, aber trotzdem ein bisschen elastisch sein soll. Die Dehnbarkeit, Bi- Elastizität und Elastizität ist in der Bekleidungsindustrie von großer Bedeutung, wodurch Elasthan immer mehr an Gewicht gewonnen hat.
Folgende Kleidungsstoffe werden mit Elasthan hergestellt: Trikots beim Sport, enge Pullover und Strickpullover, T-Shirts und Tops, Radlerhosen, Gymnastikhosen und Leggings oder auch Badebekleidung wie Bikinis, Badeanzüge und Badehosen. Aber auch Jeanshosen werden neuerdings mit Lycra ausgestattet. Die sogenannten Stretch Jeans werden so anschmiegsamer und sind bequem.
Eine besondere Rolle übernimmt das Material im Sport- Bereich. Dort findet es fast bei jedem Kleidungsstück verwendet. Nur so kann eine vollständige Bewegungsfreiheit gewährleistet sein, die ihr etwa beim Yoga oder beim Laufen benötigt. Ihr sollte euch von euren Kleidungsstücken nicht eingeengt fühlen und dafür sorgt Elasthan beim Sport.
Außerdem soll Sportbekleidung eng sitzen, damit sie nicht behindert und ihr nirgends hängen bleiben könnt. Auch Schwimmen profitieren von dem Material, da es so eng anliegend ist, dass sie problemlos durchs Wasser gleiten können.
Neben den offensichtlichen Kleidungsstücken haben aber auch die unauffälligen Kleidungsstücke einen Elasthan- Anteil. So gibt es Socken, Strumpfhosen und Strümpfe mit Elasthan. Früher mussten Socken und Co. mit einem Sockenhalter oder Strumpfhalter am Bein festgehalten werden, damit sie nicht herunterrutschen und heute könnt ihr darauf verzichten. Das Elasthan sorgt dafür, dass die Socken dort bleiben, wo sie sein sollen.
Auch im Sanitärbereich werden besondere Socken eingesetzt, die sogar noch einen Gesundheitsaspekt mit sich bringen. Die sogenannten Kompressionsstrümpfe werden zum Schutz von Thrombosen getragen. Sie funktionieren, indem ein größerer Anteil Elasthan bei der Herstellung hinzugegeben wird. So sind die Strümpfe enger als normale Strümpfe und können Druck auf das Gewebe von Bein abgeben. Die geschädigten Sehnen werden so entlastet.
Auch in der Unterwäsche ist Elasthan zu finden. Das Material wird hier beigemischt, um die Wäsche körpernah, eng und bequem zu halten. Unterhosen, Mieder, Nachthemden, aber auch BHs und Slips kommen mit dem Material gut aus.
Bei der sogenannten Shapewear ist mehr Lycra vorhanden, da sie die gleiche Wirkung wie die Kompressionsstrümpfe mit sich bringen soll. Sie soll das Gewebe an den Körper pressen, um eine schöne Silhouette des Körpers zu formen. Ein flacher Bauch, ein runder Po oder auch dünne Oberschenkel sind garantiert, wenn ihr auf Shapewear setzt. Ohne Elasthan wäre dies gar nicht möglich.
Ein absolutes Einsatzgebiet hat Lycra in Catsuits und Morphsuits gefunden. Dabei handelt es sich um hautenge Ganzkörperanzüge, die mit über den Kopf gezogen werden. Sie finden Einsatz bei, Ballett, im Theater oder auch bei anderen künstlerischen Auftritten. Auch Superhelden- Anzüge sind daraus hergestellt. Das Material muss hauteng am Körper sitzen, also kann es nur aus Lycra sein.
Auch bei der Outdoor- Bekleidung, etwa beim Wandern oder Bergsteigen kann Lycra punkten. Das Material ist super leicht, engt nicht ein, ist dünn, kann aber trotzdem warmhalten und das ist genau das, was ihr braucht, um Wandern zu gehen. Auch Snowboard- Fahrer, Kletterer und Jäger nutzen das Material, um vor der Witterung geschützt zu sein und nicht zu schwitzen.
Der Lycra Stoff trocknet nämlich sehr schnell, ist oft regenabweisend und sorgt dafür, dass Schweiß nach außen dringen kann. Verschwitze Baumwollhemden hingegen können sich lange unangenehm anfühlen - Lycra nicht, da es schnell trocknet. So könnt ihr unterwegs auch nicht auskühlen.
Neben den Kleidungsstücken findet Elasthan seine Verwendung überall, wo es dehnbar wird.
Wie pflegt man Lycra richtig?
Das Material ist zwar kein besonders pflegeintensiver Stoff, aber auf ein paar Dinge solltet ihr achten, damit ihr lange Freude an eurem Kleidungsstück habt. Ohne die richtige Pflege wird der Stoff nämlich schnell ausleiern. Wir andere Elasthan- Kunststoffe kann auch dieses Material seine Elastizität und seine Dehnbarkeit einbüßen, wenn er keine richtige Pflege bekommt.
Die Skinny Jeans ist dann schon nach wenigen Wäschen ausgebeult, die Kniestrümpfe baumeln am Knöchel und die hautenge Leggings schlabbert am Bein. Damit es dazu nicht kommt, solltet ihr vor allem auf eine richtige Wäsche achten.
Die Waschtemperatur ist bei Lycra ausschlaggebend, damit der Stoff lange hält und gut aussieht. Über 30 Grad darf das Material daher nicht gewaschen werden. Bei höheren Temperaturen werden die Fasern durch die Hitze zerstört. Sie beginnen nicht mehr elastisch zu sein. Gleiches gilt für das Schleudern. Falls ihr eure Wäsche unbedingt schleudern müsst, tut dies nur kurz mit einer möglichst geringen Drehzahl.
Da das zu heiße Waschen verboten ist, ist auch der Trockner verboten. Durch die Hitze vom Trockner können die Fasern ebenfalls zerstört werden. Weichspüler, auch wenn er gut riecht und die Wäsche weich macht, ist ebenso der natürliche Feind von Lycra. Er hängt sich an die Fasern und sorgt dafür, dass sie reißen oder ausleiern.
Vor Pilling (kleine Knötchen an den Stoffen) braucht ihr euch aber keine Sorgen zu machen, da die Faser dafür nicht anfällig sind. Sie reißen nicht, sondern leiern aus. Nur gerissene Fasern können sich zu Pilling verknoten.
Wir fassen zusammen: Nur bei 30 Grad waschen, nicht schleudern und nicht in den Trockner geben. Wer nun noch darauf achtet, die Kleidungsstücke nicht auf die Wäscheleine zu hängen und sie lieber im liegen trocknet, der hat alles richtig gemacht.
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